Osteoporose führt zu immensen Beeinträchtigungen
Bild: obs/Aktionsbündnis Osteoporose

Osteoporose führt zu immensen Beeinträchtigungen

Osteoporose führt zu immensen Beeinträchtigungen

Aktionsbündnis Osteoporose: Osteoporose führt zu immensen Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit und Unabhängigkeit

Osteoporose führt zu immensen Beeinträchtigungen : Jedes Jahr erleiden 765.000 Menschen in Deutschland einen Knochenbruch im Zusammenhang mit einer Osteoporose.(1) Jeder fünfte Betroffene ist zwischen 50 und 64 Jahre alt und steht damit meist noch mitten im Berufsleben.(2) Osteoporose-bedingte Frakturen und ihre Folgen führen jährlich zu 1,38 Millionen Krankheitstagen mit weitreichenden Auswirkungen für die Betroffenen, ihre Familien und die Gesellschaft.(1) Dennoch wird nur jeder Fünfte der schätzungsweise 6,3 Millionen Osteoporose-Patienten in Deutschland angemessen behandelt.(2)

Eingeschränkte Arbeitsfähigkeit durch Osteoporose

Osteoporose wird allgemein als eine Erkrankung älterer Menschen wahrgenommen, die zum Altern gehört. Doch das ist eine Fehleinschätzung, denn 21 Prozent der Patienten sind sogenannte „Best Ager“ zwischen 50 und 64 Jahren, die privat wie beruflich aktiv sind.(2) 20 Prozent der Osteoporose-bedingten Knochenbrüche treten bei Menschen im erwerbsfähigen Alter auf. Eine dramatische Entwicklung, die sich auch ökonomisch bemerkbar macht. Durchschnittlich wurden in Deutschland infolge dieser Frakturen jährlich 28 Krankheitstage pro 1.000 Personen dokumentiert – nach Schweden der höchste Wert beim Vergleich von sechs europäischen Ländern.(1)

Pflegebedarf nach Osteoporose-bedingten Brüchen

Wie einschneidend ein Knochenbruch das Leben verändert, hängt vom Alter des Patienten, der Lokalisation und Schwere der Fraktur ab. Bei Osteoporose sind häufig Hüfte, Wirbelkörper, Ober- und Unterarm betroffen.(1) Als besonders kompliziert gelten Frakturen der Hüfte. Sie machen etwa ein Fünftel der Brüche aus und können erhebliche körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen.(1) Ein Jahr nach einer Hüftfraktur können 40 Prozent der Patienten noch nicht wieder alleine gehen.(1) 80 Prozent der Betroffenen haben Probleme mit Alltagstätigkeiten wie Autofahren oder Einkaufen.(1) Erschwerend hinzu kommt, dass es selten bei einem Bruch bleibt. Nach einem Knochenbruch ist das Risiko innerhalb von 12 Monaten eine weitere Fraktur zu erleiden fünfmal höher. Das ergab ein Vergleich von an Osteoporose erkrankten Frauen ab 50 Jahren mit und ohne Fraktur.(1) Eine verbesserte Nachsorge könnte diese Zahl senken, gegenwärtig erhalten jedoch nur 40 Prozent der Frauen nach der Erstfraktur eine angemessene präventive Behandlung.(1)

Der langfristige Verlust der Unabhängigkeit und Mobilität bedeutet für die Patienten, ihre Familien und Freunde eine enorme physische und psychische Belastung.(1) Hinzu kommen finanzielle Einschränkungen(1), zum Beispiel durch Einkommensausfälle und Pflegekosten.Eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht: Europaweit steigt die Zahl der Menschen, die innerhalb eines Jahres nach einer Hüftfraktur auf Langzeitpflege angewiesen sind.(1)

Aktionsbündnis Osteoporose fordert angemessene Behandlung

Viele dieser schweren Krankheitsverläufe ließen sich durch eine rechtzeitige Diagnose und Therapie abmildern. Experten des Aktionsbündnisses Osteoporose betonen, dass dies zurzeit nicht ausreichend geschehe: So erhielten viele Patienten häufig erst zu spät eine Diagnose und auch eine leitliniengerechte Behandlung werde nicht immer konsequent durchgeführt. Die Kampagne KNOCHEN.STARK.MACHER. möchte das ändern und die dramatische Unterversorgung der Menschen mit Osteoporose ins Blickfeld der Gesellschaft rücken. Sie appelliert an die Politik, die Weichen für eine bessere Versorgung zu stellen. Das im Januar 2020 beschlossene Disease-Management-Programm (DMP) Osteoporose ist ein Schritt in diese Richtung.

Informationen zum Aktionsbündnis Osteoporose, zur Kampagne KNOCHEN.STARK.MACHER. und zur Erkrankung Osteoporose finden Sie unter www.aktionsbuendnis-osteoporose.de.

1. share.iofbonehealth.org/EU-6-Material/Reports/IOF%20Report_GERMAN_DIGITAL_DE.pdf (zuletzt aufgerufen 2.11.2020) 
2.  Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52-7; DOI: 10.3238/arztebl.2013.0052.

DE-PRO-1120-00025

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