Organspende - Alle Fakten auf einen Blick

Organspende – Alle Fakten auf einen Blick

Organspende – Alle Fakten auf einen Blick

Eine Schlüsselrolle zur Erhöhung der Organspenden spielen demnach Krankenhäuser, in denen Organe entnommen werden.

Organspende – Alle Fakten auf einen Blick :  Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am vergangenen Freitag einen Gesetzentwurf für eine bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende (GZSO) vorgestellt. In diesem Zusammenhang sprach sich der Minister nachdrücklich auch für eine „breite gesellschaftliche Debatte über eine Widerspruchslösung“ bei der Organspende aus. Er kündigte eine fraktionsübergreifende Abstimmung im Parlament dazu an. Die Stiftung Gesundheitswissen gibt einen Überblick zum Thema.

Eine Organtransplantation ist für viele Menschen die einzige Chance, weiter leben zu können. Seit Jahren ist die Zahl der Patientinnen und Patienten, die in Deutschland auf ein Spenderorgan warten, unverändert hoch. Etwa 10.000 stehen den Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge seit Jahren auf der Warteliste. Die Zahl der gespendeten Organe in Deutschland geht jedoch immer weiter zurück. Im vergangenen Jahr konnten laut einer Statistik von Eurotransplant nur 769 Verstorbenen Organe entnommen werden.

„Wissen kann helfen, Ängste zu überwinden und zu rationalen Entscheidungen befähigen, auch wenn die Themen stark emotional beladen sind“, betont Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. „Wir als Stiftung Gesundheitswissen sehen eine wichtige Aufgabe darin, durch gut aufbereitete, seriöse Informationen, Vertrauen aufzubauen und den Menschen ihre Ängste vor der Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende ein Stück weit zu nehmen.“

Wie ist eigentlich die aktuelle Regelung zur Organspende in Deutschland?

Was unterscheidet die Entscheidungslösung von der Widerspruchsregelung? Wie erhält man einen Organspendeausweis? Und: Unter welchen Voraussetzungen dürfen Ärzte Organe überhaupt entnehmen? Zu diesen und weiteren Fragen klärt die Stiftung Gesundheitswissen auf ihrem Gesundheitsportal auf:

Aktuelle Gesetzeslage und Widerspruchslösung – 10 Fakten zur Organspende http://ApoLink

Organspende: Oft müssen Angehörige entscheiden http://ApoLink2

Das Gesundheitsministerium sieht hier Handlungsbedarf und hat vor diesem Hintergrund einen Gesetzentwurf vorgestellt, nach dem die Organspende in Deutschland künftig besser organisiert werden soll. Eine Schlüsselrolle zur Erhöhung der Organspenden in Deutschland spielen demnach die Krankenhäuser, in denen Organe entnommen werden. Dem neuen Gesetzentwurf zufolge sollen Transplantationsbeauftragte an den entsprechenden Entnahmekliniken in ihren Rechten gestärkt werden und mehr Zeit bekommen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Darüber hinaus sollen Kliniken für die Organspenden künftig besser vergütet werden. Gut funktionierende Abläufe bei der Erkennung möglicher Organspender, mehr Zeit und eine gute Finanzierung könnten dazu beitragen, mehr Menschenleben zu retten, heißt es in der Erklärung des Ministeriums.

Im Zusammenhang mit der Vorstellung des neuen Gesetzentwurfes forderte Spahn aber auch eine breite Diskussion zur Neulösung bei der gesetzlichen Regelung der Zustimmung zur Organspende. Der Minister plädiert für die sogenannte Widerspruchslösung, bei der die Zustimmung zur Organspende automatisch als gegeben gilt, so lange man nicht aktiv widerspricht. Sie ist in vielen EU-Ländern heute bereits Gesetz. In Deutschland gilt derzeit die sogenannte Entscheidungslösung.

Über die Stiftung Gesundheitswissen:

Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a. laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.

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